Hypnose – das soll funktionieren?
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn Menschen den Effekt der Hypnose für positive Wandlung anzweifeln, es aber nicht tun, wenn es um den negativen Effekt geht.
Stress macht krank, das wissen wir heutzutage. Zuviel und andauernder Stress kann zu Beschwerden führen oder diese begünstigen – bis hin zu Herzinfarkten, Krebs und Schlaganfällen. Die Krankenkassen haben das anerkannt und es gibt bezahlte Maßnahmen, damit der Mensch sich entstresst. Das Interessante an der Sache ist aber, dass Stress alleine durch die Einstellung zu einer Situation entsteht. Also eine Erwartung, die ich zu etwas habe.
Und wenn ich über Jahre solche Gedanken und Erwartungen in mir habe, die mich stressen, und die mich am Ende sogar krank machen, sagt mir keiner ich sei “Wunderkrank”.
Sollte man vielleicht aber. Schließlich habe ich mich durch die Macht meiner Gedanken krank gemacht.
Wenn sich aber ein Mensch, durch die Kraft seiner Gedanken gesund macht, hört man doch eher das Wort “Wunderheilung’, als sei es etwas einzigartiges und seltenes, oder “ist doch nur Placebo!”
Dass wir diese Macht im Negativen nicht anzweifeln und diese in unserem Alltag fest integriert ist, wiederum den positiven Effekt kleinreden, bezweifeln, es als Ausnahme deklarieren oder sogar spöttisch belächeln, sagt eine Menge darüber aus, was unserer Gesellschaft wichtig ist. “Das ist doch nur Placebo” – bitte das “nur” entfernen und mal verinnerlichen was das wirklich bedeutet.
Wenn ich von etwas gestresst bin, dann bin ich im “Kampf oder Flucht” Modus. Dieser Modus ist toll, wenn es darum geht sich zu verteidigen, zu kämpfen oder zu fliehen. Wenn ich aber, als Beispiel, eine Prüfung bestehen soll, dann ist dieser Modus alles andere als förderlich um konzentriert und fokussiert nachzudenken und entspannt Strategien anzuwenden, die ich gelernt habe.
Der Körper wird völlig anders mit Sauerstoff versorgt, wenn ich in diesem Zustand bin, und lösungsorientiert und kreativ zu handeln ist dann quasi unmöglich.
Wenn Pärchen sich streiten und einer oder beide spüren, dass sie in diesen Stressmodus geraten, raten die Therapeuten John und Julie Gottman (Gottman Institute – führende Therapeuten für Beziehungen) dazu das Gespräch abzubrechen und es später wieder
aufzunehmen, weil das Hirn in diesem Moment nicht in der Lage sei lösungsorientiert zu arbeiten. Daher – lieber “böse aufeinander ins Bett gehen” als das Gespräch weiterzuführen.
Dieser primitive (Stress-)Modus war mal vor Urzeiten gut, als es darum ging real existierende Gefahren zu bewältigen. In unserer heutigen Zeit brauchen wir ihn aber eher weniger. Allerdings macht unser Hirn keinen Unterschied, ob wir uns eine Gefahr nur vorstellen oder sie tatsächlich gerade stattfindet. Und da fangen dann die Probleme an.
Und egal, womit Du ein Problem hast – es fängt immer mit der Weise an, wie Du darüber denkst. Du beeinflusst Dich tagtäglich mit Deinen eigenen Gedanken (negative Selbsthypnose) und dementsprechend ist das Ergebnis dieser Gedanken in Deinem Leben.
Daher, wenn Du Dich so gekonnt negativ selbst hypnotisiert hast, warum sollte positive Hypnose nicht genauso effektiv sein?
Die Frage ob Hypnose wirkt, und für was, ist hinfällig, wenn man das Prinzip verstanden hat.
Wenn es Menschen gibt, die die Kunst der negativen Hypnose und Gehirnwäsche beherrschen, dann sind es Narzissten. Wer eine Beziehung mit einem Narzissten hatte, hat unweigerlich eine massive Gehirnwäsche und Konditionierung hinter sich. Diese gilt es aufzulösen – und welche Methode wäre dafür besser geeignet als die positive Hypnose?
"What if I fall?"
“But, oh my darling, what if you fly?”
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