Toxische Beziehung - Toxischer Kreislauf

Wie komme ich aus einer toxischen Partnerschaft heraus?

Eine toxische Partnerschaft zeichnet sich auch dadurch aus, dass das Beenden schwierig ist.

Statistiken sagen, dass es im Durchschnitt sieben bis elf Anläufe braucht, um sich endgültig zu trennen. Das Stockholm-Syndrom (Traumabonding) spielt dabei eine große Rolle. Die Sucht, die in so einer Beziehung meistens entsteht, kann man durchaus mit einer Heroinsucht gleichstellen.

Weil der Narzisst höchstwahrscheinlich seine Beziehung nicht kampflos oder gar einsichtig aufgeben wird, wird im Moment einer Trennung ohne entsprechende Vorplanung das Hauptproblem die Dominanz und Manipulation Ihres toxischen Partners sein. Dieser stehen Sie wahrscheinlich als Partner wie ein kleines, hilfloses Kind gegenüber.

Erinnern Sie sich, dass ein Narzisst ganz genau weiß, wie er Sie zu nehmen hat und welche Knöpfe er drücken muss, damit er sein gewünschtes Ergebnis bekommt. Deswegen wird Ihr Partner versuchen, Sie entweder wieder mit viel „Liebe“ und großen Schwüren um den Finger zu wickeln (Hoovering) oder Sie werden richtig leiden. Sehr wahrscheinlich ist sogar, dass sie im Laufe eines ungenügend geplanten Trennungsversuchs „einsehen“, dass es gar nicht gut wäre, sich zu trennen, weil Sie allein gar nicht lebensfähig wären. Im Prinzip sind Sie an dieser Stelle in einem toxischen Kreislauf gefangen.

Das Repertoire seiner Verteidigung geht vom ruhigen, beinahe liebevollen manipulativen Gespräch über Schuldzuweisungen, Entwertungen, Drohungen, Erpressungen bis hin zu körperlicher Gewalt und dem Versuch, Sie und Ihr Leben zu zerstören.

Warum das so ist, liegt in der Natur der Narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Eine Trennung kann die schlimmste zu erwartende Niederlage für einen Narzissten bedeuten.

Seine Scheinwelt würde zusammenbrechen und die soziale Schmach wäre unerträglich. Daher ist eine nicht von ihm ausgehende Trennung nicht vorgesehen. Um sich und Ihr Leben in einer solchen Extremsituation ausreichend zu schützen, ist es unumgänglich, dass Sie sich im Vorfeld um den richtigen und dringend notwendigen Support kümmern.

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Der toxische Kreislauf in einer narzisstischen Beziehung

Eine narzisstische Beziehung folgt immer dem gleichen Muster, dem sogenannten toxischen Kreislauf. Dieser Kreislauf wird sich nie ändern. Er wiederholt sich bis in alle Ewigkeit immer und immer wieder aufs neue. Leider lässt sich der toxische Kreislauf nicht durchbrechen, außer durch endgültiges Aussteigen aus der Beziehung oder den Tod.

Ablaufplan des toxischen Kreislaufs

Idealisation + Love Bombing – Devaluation – Discard – Hoovering – (und von vorn) – Idealisation + Love Bombing – Devaluation – Discard – Hoovering – …

1. Die übertriebene Verehrung in der Phase der Idealisation ist schier unendlich. Einfach alles passt. Durch gezieltes Mirroring werden dem Partner alle seine eigenen Träume, Wünsche und Sehnsüchte durch seinen tollen neuen seelenverwandten toxischen Partner als dessen eigene verkauft (Soulmate Effect).

2. Dabei erfüllen sich Träume: Bester Sex, so wie immer erträumt, bombastische Liebesbeweise, aufwendig inszeniert und außergewöhnlich perfekt. Auch die für ein fehlerfreies Love Bombing nötigen Informationen bezieht der Narzisst aus den Sehnsüchten seines Opfer-Partners (durch Mirroring). Die Kombination aus Idealisation und Love Bombing begründet eine stark überhöhte Erwartungshaltung an die zukünftige Qualität der Beziehung, die in dieser Form auch bei weiteren Durchläufen des toxischen Kreislaufs nie wieder erreicht werden wird.

3. Wie aus heiterem Himmel kommt das Gewitter. Devaluation, böseste Abwertungen gepaart eventuell mit Wut- und psychischen Gewaltattacken, Entwertungen und Erpressungen ziehen das Opfer in ein tiefes Loch. Ein vom Narzissten geschickt angewandter schneller Wechsel zwischen Devaluation und Idealisation, also Abwertung und übertriebener Anerkennung schafft eine süchtig machende Bindung auf biochemischer Ebene (s. Trauma Bonding).

4. Irgendwann einmal wird der Partner dem Narzissten nicht mehr so viel Bestätigung geben können, wie es für diesen nötig wäre. Der Partner wird uninteressant und kann auf einen Schlag entsorgt werden (Discard). Dabei ist diese Entsorgung längst nicht endgültig zu sehen. Wenn der nächste Partner des Narzissten nicht so toll wie gedacht ist, aus Langeweile oder aus anderen Motiven, wird wieder Kontakt aufgenommen.

5. Mit geschickten psychologischen Methoden, wie (gespieltes) Anerkenntnis der eigenen Schuld, Schwüre und der genauen Kenntnis seines Opfers wird der Narzisst es wieder schaffen, dieses in eine Beziehung oder in seine Nähe zurück zu saugen (Hoovering). Wer sich an dieser Stelle wieder zurückholen lässt, beginnt den gesamten Teufelskreis von vorn. Dabei können Sie davon ausgehen, dass die Entwertungen und das Leid bei jedem neu zu durchlaufenden Kreislauf schlimmer werden

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Aber bleibt man denn nun auf ewig gefangen?

So ein toxischer Kreislauf ist durchaus zu durchbrechen. Doch bestehen in einer toxischen Partnerschaft, je nachdem wie lange Sie in dieser Beziehung schon zubringen, in der Regel starke emotionale und wirtschaftliche Abhängigkeiten. All diese Abhängigkeiten müssen korrigiert werden und das braucht Zeit. Vieles muss im Falle einer solchen Trennung bedacht und sorgfältig geplant werden. Desweiteren sind normalerweise Opfer toxischer Beziehungen in ihrer eigenen Persönlichkeit bereits so zerstört, dass selbst der Gang zu einem Maklerbüro aus eigener Kraft beinahe unmöglich ist. Denn Sie werden eine Bleibe suchen, finden und bezahlen können müssen.

Die meisten Menschen, die in einer toxischen Partnerschaft gefangen sind, stellen beim ersten Durchdenken einer Trennung fest, dass sie praktisch absolut alles verlieren würden.

Nicht nur materiell, sondern auch den einzigen Menschen, zu dem sie noch eine Beziehung haben, Ihren toxischen Partner. Da sind eine neue Telefonnummer und neue Passwörter für Bank- und Social-Media-Accounts noch die kleinsten Herausforderungen, wenn es denn überhaupt noch ein eigenes Konto gibt.

Denn in den meisten Beziehungen wird der Narzisst es im Laufe der Zeit geschafft haben, dass sein Partner nicht nur emotional, sondern auch wirtschaftlich vollkommen abhängig ist. Das Haus gehört dem Narzissten, die Autos laufen alle auf seinen Namen (weil die Versicherung günstiger ist oder aus was für Gründen auch immer), das Bankkonto ist seines, weil er sich besser auskennt, usw.

Nicht von Heute auf Morgen möglich

Es wird aus dem schon Gesagten deutlich, dass eine Herauslösung aus einer toxischen Beziehung ein Vorhaben ist, dessen Planung gut und gern mehrere Monate in Anspruch nehmen kann. Sie werden engen Kontakt zu mindestens einer Person brauchen, der Sie zu 100% vertrauen können. Denn bei schon länger dauernden toxischen Beziehungen ist eine Trennung ohne Hilfe von außen vielfach praktisch unmöglich.

Weiterhin sollte man sich in der Zeit der Ausstiegsplanung hüten, seinen toxischen Partner und seine über lange Zeit installierten Kontrollinstanzen auch im persönliche Umfeld zu unterschätzen. Je besser und länger Sie den Trennungsgedanken geheim halten können, umso größer sind die Chancen, dass Ihnen die Trennung wirklich gelingen kann.

Der Trennungsmoment selbst sollte inklusive „Fluchtplan“ örtlich und zeitlich am besten genauestens vorbereitet werden. Auch hier ist eine Vertrauensperson in der Nähe, die notfalls sogar einschreiten könnte, von großer Hilfe.

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"What if I fall?"

“But, oh my darling, what if you fly?”

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